Tagesfahrt Bad Wimpfen

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Nach dem Sonntags-Ruden am ersten Advent standen wir gerade gemütlich am spontan geöffneten Kofferraum-Weihnachtsmarkt. Frisch gestärkt vom leckeren Naschwerk hatte Frank die zündende Idee: Sollen wir nicht eine Tagesfahrt in Bad Wimpfen machen? Die Begeisterung war gross und schnell war der dritte Advent als Termin festgelegt. Morgens um neun starteten wir bei minus zwei Grad am Bootshaus in Esslingen - tatsächlich Winter! Das Schneegestöber hatte Bad Wimpfen schon in südlicher Richtung verlassen, als uns Helmut vom Ruderverein Bad Wimpfen freundlich empfing und in die örtlichen Gegebenheiten einwies. Umziehen, die Boote „Cornelia“ und „Friedrich  II“auf die Böcke, Obleute bestimmen, Crew auswählen, Boote über die Rolle einsetzen - Mannschaft stösst ab!

Zunächst ruderten wir in Richtung Schleuse Kochendorf und genossen das herrliche Panorama der Bad Wimpfener Altstadt, angeführt vom Blauen Turm. Vorbei an der Jagst Mündung, dem Kloster Bad Wimpfen, der Friesinger Mühle und der Kocher Mündung erreichten wir erstaunlich schnell die Staufstufe - Wende über Backbord! Kurz durchatmen. Auf dem Rückweg nach Bad Wimpfen begann es dann, passend zum dritten Advent, leicht zu schneien - was für ein Naturerlebnis! Das Treffen der beiden Boote zur Pause  bei Neckar Kilometer Neunundneunzig fiel recht kurz aus, der eiskalte Rückenwind machte sich merklich an Händen und Füssen zu schaffen. In die Auslage, fertig, los! Schon ein paar „Dicke“ später waren die Füsse und Hände wieder warm. Die Fahrt ging vorbei an der Kirche Sankt Alban und schon bald zeigte sich auf der Backbord-Seite die Burg Guttenberg, die 1393 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ruder halt! Die Staustufe Gundelsheim war erreicht. Zeit für ein Päuschen. Frank hatte zum Glück leckere Schoko-Muffins mitgebracht und Hartmut hatte feinen Lebkuchen gebacken - was ein Genuss!bad wimpfen 202212 2

 

Frisch gestärkt traten wir den Rückweg nach Bad Wimpfen an. Auf der Rückfahrt passierte uns das Passagier-Schiff Neckar-Fee mit zwei einsamen Gästen an Bord. Schnell war klar: Der Rest ist wahrscheinlich auf dem Weihnachtsmarkt! Schon bald schob sich auf der Steuerbord-Seite wieder die Bad Wimpfener Kulisse ins Bild, allem voran das Terrassenhaus aus den Neunzehnhundertsiebziger  Jahren - ein echtes Paradies braucht halt auch kleine Fehler. Halbe Kraft, ohne Kraft, Mannschaft steigt aus! Da waren wir  nach knapp zwanzig Kilometern wieder am Steg. Boote und Skulls geputzt und verstaut und ab ins warme Bootshaus wo eine heisse Dusche die Lebensgeister wieder zurück brachte. Nachdem der Anstieg Richtung Altstadt fast bewältigt war öffnete eine ältere Dame plötzlich eine Holztüre in der Stadtmauer: Das ist eine Abkürzung, gehen sie hier lang, da sind sie gleich am Weihnachtsmarkt. Erstmal Stärkung - Bratwürste, Steaks, Pommes, Kässpätzle, was das Herz begehrte - schliesslich war einiges an Energie zurückzugewinnen. Glücklicher Weise entdeckte Hans-Jürgen den Winzer-Glühwein im Dickicht der Stände, so dass wir das Schlemmen mit einem feinen Trunk abrunden konnten. Erfüllt von den Eindrücken und Erlebnissen eines wunderschönen Ruder-Ausflugs traten wir die entspannte Rückfahrt nach Esslingen an.
An dieser Stelle sei Dank gesagt an den Ruderverein Bad Wimpfen, an Frank fürs Organisieren an Bodo und Frank fürs Fahren und an Elke, Melanie, Simone, Steffi. Hans-Jürgen und Hartmut fürs Mitkommen. Ich bin schon gespannt, wovon ich Euch das nächste Mal berichten darf.

Bericht: Christian Middel